Bernd Donabauer
Berührungsängste
Fears of Contact
Wiesbadener Fototage 2017 "Insight"
Bernd Donabauer
Berührungsängste
Fears of Contact
Wiesbadener Fototage 2017 "Insight"
Die Ausstellung
The Exhibition
Insight
"In diesem Jahr könnte es besonders spektakulär werden, denn die Überschrift lautet „insight“ – es geht um Einblicke in die künstlerische Arbeit, in eine emotionale Welt mit einer eigenen Bildsprache. Die Herausforderung bestand darin, Gedankenwelten, innere Bilder oder biographische Elemente dem Betrachter nahe zu bringen. Es wurden insgesamt 37 Fotografen aus Deutschland und verschiedenen europäischen Ländern ausgewählt, die ihre Werke an vier Ausstellungsorten in Wiesbaden zeigen."
Quelle: Wiesbadener Fototage.
Der Künstler
The Artist
Bernd Donabauer, /bd/, geboren 1965, lebt und arbeitet in der Rhein-Main-Region und auf Rhodos. Realschule, Abitur, duale Ausbildung zum Landschaftsgärtner, Studium der Soziologie, BWL und Recht an der Technischen Universität Darmstadt. Projektleiter und Mitglied der Unternehmensführung in einem mittelständischen Unternehmen. Freier Berater.
Seit 2009 - Künstler, Fotograf und Mentor
Das Konzept
The Concept
Die bewusst eingesetzte, selbstbestimmte Bewegungen des Subjekts, eine verlängerte Belichtungszeit und die Bewegung der Kamera während der Aufnahme. Das Wechselspiel von Spitz- und Flächenlichtern, Texturen, Flächen, Linien und Punkte: Es sind die bestimmenden Elemente meiner Fotografie.
Ein einzelnes Bild genügt nicht, um die Vielfalt der Wirklichkeit zu ergründen. Eine Serie kennt nur die Perspektive. Erst die Sequenz fügt eine eine zeitliche Dimension hinzu und eröffnet die Möglichkeit einer Erzählstruktur.
Die subjektive Fotografie dekonstruiert das Motiv und konstruiert es doch neu. Sie inszeniert eine Wirklichkeit jenseits der Realität. Die subjektive Fotografie zerbricht die Illusion der festen Materie und einer unveränderlichen Persönlichkeit. Sie zeigt das eigentliche Wesen des Menschen – Reflexionen, Projektionen, die grundsätzliche Unbestimmtheit des Subjekts, die Entstehung des Ich von Augenblick zu Augenblick.
Die Inspiration
The Inspiration
Ich sehe meine Arbeiten in der Tradition der subjektiven Fotografie von Otto Steinert: Als Gegenentwurf zum Dokumentarischen in der Fotografie, der die Ausdrucksformen des Subjektiven ergründet. Als Fotograf, der seine subjektive Bildsprache mit den Mitteln des Experimentes zu erweitern sucht.
Von der Becher-Klasse habe ich die Methodik der seriellen Arbeit übernommen und zur sequentiellen Arbeit weiterentwickelt. Die Bilder die Jörg Sasse aus dem Anfang der 90er Jahre waren der Ausgangspunkt für die Weiterentwicklung der Technik der bewegten Kamera und des Moments der Unschärfe.
Heute sehe ich die Kamera nicht mehr als technischen Apparat zur detailgetreuen Darstellung der Realität, vielmehr als eine Art Instrument, auf dem ich mittels der Bewegung während der Aufnahme spiele. Diese Form der Fotografie ist nicht vom Zufall bestimmt und die Ergebnisse keineswegs beliebig. Es Bedarf der intensiven Prävisualisierung und der Präzision.
Die Sequenz
The Sequence
Die Ärzte haben mich zurück gelassen. Unvorbereitet, übersät mit Narben, die Knochen umwunden von Metall, zerquetschten Nerven und einem Körper, der mir ein Fremder ist. Es benötigt Zeit, die Wunden der Rettung zu verstehen.
Mein Innerstes sucht tastend nach Nähe. Mein Körper schreit auf, wehrt sich mit jeder Faser. Angst steigt auf und steigert sich zur Panik. Ich ertrage die Berührungen nicht.
Monate vergehen. Und dann, in einem Moment der Erkenntnis, wird mir klar wie ähnlich wir uns doch sind: Mit unseren unverstandenen Verwundungen, im Tasten nach Nähe, in unseren Berührungsängsten.
Die sozialen Medien
The Social Media
Credits
Autor: Bernd Donabauer
Bildquellen von oben nach unten:
Bernd Donabauer, Museumsbesucher // 21, Frankfurt 2017
Bernd Donabauer, Museumsbesucher // 22, Frankfurt 2017
Bernd Donabauer, Voller Ideen, Wiesbaden 2017
Bernd Donabauer, Michael spielt das Teufelshorn, Darmstadt 2017
Bernd Donabauer, Berührungsängste // 01-05, Ober-Ramstadt 2015
Mitwirkende Film:
Michael Starke, Saxophon
Bernd Donabauer, Skript
Caroline Donabauer, Kamera